Historie

der Freiwilligen Feuerwehr Essen (Oldenburg)

Gegründet

1888

  • 10.Februar 1888

    Gründung

    10.Februar 1888

  • 1904

    Einführung einer Pflichtfeuerwehr

    1904

  • 1921

    Auflösung Pflichtfeuerwehr

    Ab jetzt wieder Freiwillige Feuerwehr

    1921

  • 05. Mai 1923

    Erste Motorspritze wird beschafft

    Nach einem Großbrand Ende März 1923 konnte am 05. Mai 1923 eine Motorspritze in Emfang genommen werden.

    05. Mai 1923

  • 1925

    Landesfeuerwehrtag in Essen

    1925 richtete die Feuerwehr Essen den Landesfeuerwehrtag aus.

    1925

  • 1935

    ,,Die Schwalben""

    Das ,,Nationallied” der Essener Feuerwehr ist entstanden

    1935

  • 1939 -1945

    2. Weltkrieg

    1939 -1945

  • 1952

    Einführung Krankentransporte

    Die Wehr übernahm die ersten Krankentransporte für die Gemeinde Essen.

    1952

  • 1959

    Erstes Tanklöschfahrzeug

    TLF16T mit 3000l Tankvolumen

    Mercedes-Benz Fahgestell mit Aufbau von Graff Elze

    1959

  • 1967

    Richtfest neues Feuerwehrgerätehaus

    Richtfest Feuerwehrhaus an der August.Meyer Straße

    1967

  • 13.März 1981

    Jahrhunderthochwasser

    nach einem harten Winter mit starken Schneefällen, dem bei Tauwetter tagelangem Regen, brachen an mehreren Stellen die Deiche der Hase.

    13.März 1981

  • 1985

    Erste Funkmeldeempfänger

    1985 wurden die ersten 7 Funkmeldeempfänger für die Feuerwehr Essen beschafft.

    1985

  • 1988

    100 Jahr Feier der Freiwilligen Feuerwehr Essen

    Kreisfeuerwehrfest in Essen

    1988

  • 2001

    Bezug des neuen Feuerwehrhauses

    Einzug in das aktuelle Feuerwehrhaus an der Alten Cloppenburger Straße 6

    2001

  • 2013

    125 Jähriges bestehen

    Kreisfeuerwehrfest in Essen

    Kreismeister in der Klasse TLF16

    2013

Wie alles begann

über die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr in Essen (Oldenburg) am 10. Februar 1888 und deren Bestehen bis 1903 auf Grund vorhandener Original Akten.

Am 9. Dezember 1887 erließ der damalige Gemeindevorsteher Anton Smits, klein Arkenstedt, zusammen mit Joseph Budke, Essen, einen Aufruf zur Bildung einer freiwilligen Feuerwehr für den Ort Essen, die in Zeiten der Gefahr das Eigentum schützen, aber auch den Sinn zu Solidarität wecken und pflegen solle und deren Wahlspruch sein solle, Einer für alle einer für einen“.
 
Über 60 Männer des Ortes und der näheren Umgebung zeichneten sich ein. In einer vom Gemeindevorsteher einberufene Versammlung am 10. Februar 1888 wurde dann die Freiwillige Feuerwehr offiziell gegründet. Nach dem Verhandlungsprotokoll traten an diesem Tag 28 aktive Mitglieder und 6 Ehrenmitglieder bei.
In einer kurze Zeit später abgehaltenen Versammlung wurden die von einer Kommission ausgearbeiteten Statuten angenommen. Diese sind von 45 Mitglieder unterschrieben, weshalb angenommen werden kann, dass kurz nach der ersten  Versammlung noch weitere Mitglieder beigetreten sind. Als Funktionäre wurden gewählt: zum Kommandanten Louis Böckmann, zum Schriftführer Lehrer Heinrich Timphus, zum Zugführer Bernard Neteler, zu dessen Stellvertreter Gerhard Menslage, zu Strahlmeiern Heinrich Götting und Anton Witte und als deren Stellvertreter Gerhard Schnieders und Friedrich Stubbemann, zu Hornisten A.Kuse und Wübbo Dettmers.

Übungen wurden nur in den Sommermonaten abgehalten und zwar monatlich einmal. Die Feuerwehr übernahm auch die Abhaltung des Schützenfestes, das anscheindend erstmalig 1889 unter Leitung der Feuerwehr stattfand. In dem Generalversammlungsprotokoll vom März 1893 ist vermerkt, dass in dem Jahre die Feuerwehr nicht veranstalten will, da eine Schützengesellschaft in der Gründung begriffen ist.

Der Mitgliederstand betrug 1891 40, 1892 56 und 1893 55 Mann. Als Uniform wurde eine Mütze und eine Schild angeschafft. Nach Ablauf der ersten Wahlperiode wurden die Funktionäre sämtlich wiedergewählt. Das anfängliche große Interesse scheint aber schon bald sehr geschwunden zu sein. Denn 1892 nimmt der Kommandant Louis Böckmann seine Wiederwahl nur unter der Bedienung an, dass die Mitglieder mehr Interesse zeigen und regelmäßig vollzählig zu den Übungen erscheinen.
 
Die geschwundene Begeisterung für die Wehr zeigt sich auch in dem geringen Besuch der Generalversammlung in 1892 und 1893. Irgend welche Angaben über das damalige Feuerlöschgerät finden sich in den Akten nicht. Nach den Abrechnungen bestanden die Haupteinnahmen aus dem abgehaltenen Schützenfest. Es waren 1890: 303,-Mk, 1891: 30,-Mk und 1892: 75,-Mk. Im Laufe des Jahres 1893 schein der Betrieb wieder vollständig eingegangen zu sein. Jedenfalls findet sich nichts mehr über Übungen und Versammlungen. Später ist dann die gesetzlich vorgesehene Zwangsfeuerwehr in Essen eingeführt worden.

Dieses scheint aber auch nicht nach dem Geschmack vieler Ortseingesessener gewesen zu sein, denn am 9. November 1902 ist ein Schreiben durch Boten durch Essen geschickt mit der Aufforderung, sich im Anschluss an eine am 10. November 1902 angesetzten Zwangsfeuerwehrprobe zu einer Besprechung über die das Wiederaufleben der Freiwilligen Feuerwehr zusammenzufinden. Um dieselbe Zeitbeantragte eine Anzahl Mitglieder der alten Freiwilligen Feuerwehr, bei dem führen Kommandanten die Abhaltung einer Generalversammlung, die dann au den 5. Dezember 1902 einberufen wurde. Auf dieser wurde die Freiwillige Feuerwehr wieder reorganisiert, die Statuten neu durchgearbeitet und teilweise geändert und die bisherigen Funktionäre neugewählt. Die Mindestzahl der Mitglieder wurde auf 80 festgesetzt. Bis zum 2.Mai 1903 hatten sich insgesamt 85 Gemeindevorsteher wegen Übertragung des Löschdienstes auf die freiwillige Feuerwehr zu verhandeln. Die Sache scheint aber auch jetzt noch nicht wieder richtig in Fluss gekommen zu sein. denn bereits im Februar 1904 wurde in einer Vorstandssitzung über die Auflösung der Wehr und die Verwendung des Kassenbestandes beraten. Ein Protokoll über die dieser Sitzung folgende Generalversammlung ist nicht vorhanden. Abschriften der wichtigsten Akten befinden sich in den Anlagen.

,,Die Schwalben’’

Nach einem Dienstabend im März 1935, kehrten die Feuerwehrmänner bei ,,Witten Toni” ein, um noch etwas zu ,,Löschen”. An der Theke saßen einige männliche Gäste in reger Unterhaltung. Einige Runden ,,Hasewasser” machten gesprächig. Zu vorgerückter Stunde erkundigte sich einer der Gäste, ob er nicht Mitglied der Feuerwehr werden könne. Die Wehrmänner waren darüber geteilter Meinung. Einige meinten, ein Architekt wäre doch zu studiert zum Löschen. Nach kurzer Beratung entschied der damalige Wehrführer A. Zumholz, dass besagter Architekt zuerst ein schönes Lied singen müsse, um als Feuerwehrmann anerkannt zu werden. Architekt A. Menslage suchte sich eine ruhige Ecke. Auf dem Bierdeckel schrieb er den Text. Dieser lautet:

Die Schwalben fliegen um das Haus,
 
sie fliegen immer weiter.
 
Sie fliegen um das ganze Haus,
 
und um den Blitzableiter.
 
Für fünfzig Pfennig trullala, trullala, trullala,
 
für fünfzig Pfennig trullala, trullala.
 
Die Söhn‘n versaufen’s Vaters Haus,
 
sie saufen immer weiter,
 
sie versaufen’s Vaters ganzes Haus.
 
und auch den Blitzableiter.
 
Für fünfzig Pfennig Trullala…..

Nachdem der Text geschrieben war, stieg Architekt A. Menslage auf einen Stuhl und sang sein Lied. Für jedes Mal trullala gab es an diesen Abend eine Runde Hasewasser. Den Blauröcken gefiel dieses Lied so sehr, dass sie Menslage noch am gleichen Abend als neues Mitglied in die Wehr aufnahmen. Am anderen Morgen aber erschien Architekt A. Menslage bei Wehrführer Zumholz und kündigte die Mitgliedschaft. Als Begründung gab er an, den harten Diensthabenden der Feuerwehr nicht gewachsen zu sein. Sein Lied ,,Die Schwalben” aber ist für die Feuerwehr Essen so etwas wie ein Nationallied geworden, welches auch heute noch oft und gerne gesungen wird.