Gemeinde Essen investiert in Abbiegeassistent für Einsatz- und Bauhoffahrzeuge über 3,5t

Gemeinde Essen investiert in Sicherheit insbesondere für Fußgänger und Radfahrer

Im Dezember konnten sich die Feuerwehren Essen und Bevern sowie der Bauhof der Gemeinde über die Nachrüstung eines Abbiegeassistenten freuen. Insgesamt 7 Fahrzeuge über 3,5t wurden mit dem Abbiegeassistenten von Dometic PerfectView BVS 71000 ausgerüstet. Für ein in Beschaffung befindliches HLF20 wurde dieses System ebenfalls vorgesehen.

Damit investiert die Gemeinde Essen proaktiv in die Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und Radfahrer, die von rechts abbiegenden LKW besonders gefährdet sind.

Jeder LKW-Fahrer kennt den toten Winkel auf der Beifahrerseite. Beim Abbiegen an Kreuzungen können sich schnell Fußgänger und Fahrradfahrer dem Fahrzeug nähern und der Fahrer kann diese nicht sehen.

Das Assistenzsystem ist eine sicherheitswirksame technische Einrichtung in Kraftfahrzeugen, die Verkehrsteilnehmer im direkten Umfeld (toter Winkel) am Fahrzeug erkennt und den Fahrzeugführer akustisch, optisch oder taktil warnt, um dann bei Bedarf eine Notfallbremsung einzuleiten. Der Einbau von derartigen Assistenzsystemen ist derzeit gesetzlich nur Pflicht bei neu zugelassenen Lang-LKW (25,25 m), könnte aber im Rahmen der seit 2018 verstärkten Forderung im Bundesrat, Abbiegeassistenzsysteme bei Nutzfahrzeugen ab 7,5 t zGG verpflichtend vorzuschreiben und bei älteren Fahrzeugen nachzurüsten, eben auch für kleinere Lastkraftwagen verpflichtend werden.

Verbaut wurde ein softwarebasiertes Assistenzsystem Dometic PerfectView BVS 71000

Softwarebasierende Systeme analysieren mit Hilfe einer Kamera in Echtzeit Farbveränderungen in der Bildfrequenz und erkennen so über einen Algorithmus Gefahren im „toten Winkel“. Der Algorithmus unterscheidet dabei zwischen bewegten Objekten (bspw. Fahrradfahrer oder Fußgänger) und statischen Objekten (bspw. Ampeln, Masten oder parkende Autos). Beim softwarebasierten System löst der Alarm nur dann aus, wenn sich bewegende Objekte im Gefahrenbereich befinden und diese schneller sind als das Fahrzeug selbst; statische, langsamere und gleich schnelle Objekte werden „herausgefiltert“. Moderne Abbiegeassistenten warnen zweistufig: Befindet sich zum Beispiel ein Radfahrer im Gefahrenbereich vom LKW, wird zunächst nur optisch gewarnt (durch eine optische Hervorhebung im Monitor in der Fahrerkabine). Leitet der Fahrer danach einen Abbiegevorgang ein, wie durch das Setzen des Blinkers oder durch den Einschlag des Lenkrades, ertönt zusätzlich ein akustischer Alarm. Softwarebasierende Systeme benötigen neben einer Kamera am LKW-Dach ein Steuergerät für die Bildauswertung. Durch die hohe Positionierung der Kamera am LKW-Dach erfasst die Software einen sehr großen Teil der Umgebung.

Die Nachrüstung des Systems wurde über das Förderprogramm des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) mit 80% der Einbaukosten  bezuschusst. 

Weitere Informationen zum Förderprogramm können Sie hier finden